Weitersroda

Jüdischer Friedhof

Der alte Friedhof liegt, umschlossen von einem Lattenzaun, etwas abseits der Ortschaft an der Landstraße. Das Tor ist unverschlossen, so dass man sich die alten Gräber, die auf Hebräisch Mazewa heißen, in Ruhe ansehen kann. Die Mazewot werden erst ein Jahr nach der Beerdigung aufgestellt.

Viele Steine sind mit Symbolen versehen, die darauf schließen lassen, welche Funktion oder Eigenschaft die verstorbene Person zu Lebzeiten hatte.
Häufig findet man den sechseckigen Davidstern, aber auch die segnenden Hände, die darauf hinweisen, dass hier ein Mensch mit einer ehemals religiösen Rolle bestattet ist, zum Beispiel ein Priester.

Es gibt aber auch Grabsteine mit ausschließlich dekorativen Elementen.

Während die sehr alten Gräber aus dem 17. und 18. Jahrhundert ausschließlich hebräische Inschriften tragen, findet man bei den neueren – letzte Bestattung fand hier um 1940 statt – häufig deutsche Texte oder eine Mischung aus beiden Sprachen.

Im Taharahaus wurden die Leichen gewaschen und für die bevorstehende Bestattung hergerichtet.


Thüringen, Weitersroda – September 2021
Fotos und Text: Sulamith Sallmann

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